Jahresrückblick Frauenhaus Bern

Im letzten Jahr verzeichneten wir auffallend viele Ein- und Austritte. So hielten sich 69 von häuslicher Gewalt betroffene Frauen und 68 Kinder im Frauenhaus Bern auf. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einer Zunahme von 34%. Die Anzahl Übernachtungen sowie gleichzeitig anwesender Personen blieb stabil. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer ist hingegen gesunken – auf 35 Nächte (zum Vergleich: 38 Nächte im Jahr 2023 und 46 im Jahr 2022).

Besonders auffällig war die hohe Anzahl an Eintritten ins Notzimmer: 32 Familiensysteme. Das entspricht einer Verdoppelung gegenüber den Vorjahren. 

Für die Frauen und Kinder, die in das Notzimmer aufgenommen werden, muss bereits am Folgetag eine andere Lösung gefunden werden, da das Notzimmer stets verfügbar bleiben muss. In den meisten Fällen steht jedoch kein freies Zimmer in einem Frauenhaus zur Verfügung, sodass einige Familien in einem Hotel untergebracht werden müssen – dort warten sie auf einen freien Schutzplatz. Die Suche nach einer Lösung gestaltet sich oft schwierig und zeitaufwändig. 

Wie auch im Vorjahr kehrten 21% der Frauen nach dem Aufenthalt im Frauenhaus zu ihrem Partner zurück. Die Gründe dafür sind unterschiedlich – diese Entwicklung erachten wir jedoch als problematisch. Erfreulich ist hingegen, dass 30% der Familiensysteme in eine eigene Wohnung ziehen konnten.

Das Jahr 2024 war geprägt von vielen Unsicherheiten. Insbesondere die Unklarheiten bezüglich der Weiterführung der Hotline AppElle! sowie der Einführung einer schweizweiten Hotline waren herausfordernd. Gemäss Entscheid der Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion des Kantons Bern (GSI) wird AppElle! in der heutigen Form nicht weitergeführt – künftig übernehmen andere Organisationen den Betrieb der Hotline.

Das Frauenhaus Bern wird künftig die Dargebotene Hand ausserhalb der Bürozeiten fachlich unterstützen. Wie im Jahresbericht AppElle! erläutert, sind einerseits die personellen Veränderungen (z.B. Kündigung von Stellenprozenten der AppElle!-Fachberaterinnen) sowie andererseits die Auswirkungen auf die Arbeit und die dadurch möglicherweise entstehenden Mehrbelastungen im Frauenhaus Themen, die uns im vergangenen Jahr und bis heute beschäftigen.

Dank

Wir erfahren immer wieder wertvolle Unterstützung von Partner:innenorganisationen, Freiwilligen, Spender:innen und auch von Behörden. Ihnen allen danken wir herzlich – diese Beiträge sind äusserst motivierend und helfen belastende Situationen und Unsicherheiten zu bewältigen. Auch die Dankbarkeit und Kooperation der Frauen, die sich bei uns aufhalten, ist ein enorm wichtiger Faktor für die Mitarbeitenden, um in dieser anspruchsvollen Arbeit motiviert zu bleiben.

An dieser Stelle danke ich insbesondere allen Mitarbeiter:innen für ihren unermüdlichen, engagierten und wertvollen Einsatz.

 

Ines Bürge
Fachstellenleiterin Frauenhaus Bern

2396

Übernachtungen von Frauen

2188

Übernachtungen von Kindern

35

Nächte (durchschnittliche Aufenthaltsdauer)

1827

Stunden Kinderberatung

2292

Stunden telefonische Beratung

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